Die nachfolgenden Themen und Forschungsfelder beschreiben mehrjährige Projekte, die bis 2019 im Rahmen der «Forschungsstelle Kulturimpuls» durchgeführt wurden (s. am Ende dieser Seite „Forschungskontexte 1989-2019“). Einige Ergebnisse spiegeln sich in Publikationen .
Menschlichkeit in der Digitalmoderne
Dieses 2014 begonnene Projekt fragt nach den Lebensbedingungen des Menschlichen unter dem Vorzeichen einer digital fundierten Lebenswelt. Das Projekt versucht zu verstehen und zu artikulieren, wo die Ränder, Perspektiven und Verluste des Offenen, des Anderen und der Fähigkeit zur Gastfreundschaft liegen. Dabei steht die Frage im Zentrum, welche Aufgaben eine lebenspraktisch orientierte Spiritualität in der Digitalmoderne hat und welche Lebens- und Bewusstseinsformen dazu beitragen können.
Publikationen:
Robin Schmidt: Orte der Geistesgegenwart. Essays über Gastfreundschaft, Verlag am Goetheanum, Dornach 2017
Robin Schmidt: Und der Mensch wird Objekt. Leben in einer digitalen Welt. In: Das Goetheanum Nr. 33-34, 2015
Bodo von Plato: Le courage de la liberté, Paris, Triades 2012
Geisteswissenschaft und Performativität
Dieser Forschungsschwerpunkt fragt nach menschlich-spirituellen Lebensbedingungen der Gegenwart und nach jenen einer anthroposophischen Kultur. Diese scheinen zu Beginn des 21. Jahrhunderts immer weniger von weltanschaulichen Positionen, sondern von der Möglichkeit ästhetischer Performanz abzuhängen. Das Projekt untersucht entsprechende Kulturphänomene sowie Ansätze Rudolf Steiners in seinen Schriften, seinem Wirken und seiner Biographie.
Zudem kann in der anthroposophischen Meditationspraxis ein wesentlicher Aspekt geisteswissenschaftlicher Performativität gesehen werden: Ihre inhaltlichen und methodischen Gesichtspunkte werden in Übung und Meditation zu einer individuellen Praxis der Bewusstseinserweiterung.
Publikationen:
Bodo von Plato: Vom Werden kommender Heimat. In: evolve – Magazin für Bewusstsein und Kultur, 24/2019
Edda Nehmiz, Bodo von Plato, Robin Schmidt: Freiraum – Meditation – Begegnung, 10.6.2017, anthroposophische-meditation.org
Bodo von Plato: Meditation. Vom Klang einer Welt mit menschlichem Antlitz. In: Das Goetheanum Nr. 23-24, 2017
Bodo von Plato: Intimität wird Poesie. In: Das Goetheanum Nr. 33–34, 2016
Bodo von Plato: Imre Kertézs sagte die Jahrhunderterfahrung. Er starb endlich – und wird leben. In: Das Goetheanum Nr. 16, 2016
Bodo von Plato: Ethik der menschlichen Beziehung. In: Das Goetheanum Nr. 6–7, 2016
Bodo von Plato: Erwachen, um zu hören. In: Das Goetheanum Nr. 21-22, 2015
Bodo von Plato: Zeitgeist und Anthroposophie. Geburtsttagsgruss [für Karl-Martin Dietz]. In: Das Goetheanum Nr. 11, 2015
Bodo von Plato: Das Leben begrüssen – über Positivität und Unbefangenheit. In: Die Drei, 6/2015
Bodo von Plato: Frieden durch innere Gesprächskultur. In: Das Goetheanum Nr. 39–40, 2014
Bodo von Plato: Konzentrierter, offener, engagierter – Meditation und andere Übungen. In: Mittendrin, 11/2013
Bodo von Plato: Die Entdeckung des anderen Glücks [Albert Camus]. In: Das Goetheanum Nr. 45, 2013
Robin Schmidt (Hg): Gesellschaft für Theosophische Art und Kunst –1911. Dokumente und Interpretationen zur Geschichte und Gegenwart eines Impulses, Verlag am Goetheanum, Dornach 2012
Bodo von Plato: Von geistiger Kindschaft und Meditation als Wechselseitigkeit. In: Die Drei, 7-8/2012
Bodo von Plato: Zukunftsfragen der anthroposophischen Bewegung. In: Info3, 2/2012
Robin Schmidt: Rudolf Steiner. Skizze seines Lebens, Verlag am Goetheanum, Dornach 2011
Bodo von Plato: Anthroposophie ist eine Perspektive, 9.1.2011, in: Neue Züricher Zeitung
Robin Schmidt: Wie lässt sich Reinkarnation denken? Logik und Ästhetik der Reinkarnation – Eine Studie zur Gedankenkunst Rudolf Steiners, Verlag am Goetheanum, Dornach 2010
Robin Schmidt, Heinz Zimmermann: Meditation. Eine Einführung in anthroposophische Meditationspraxis, Verlag am Goetheanum, Dornach 2010, 20152
Bodo von Plato: Brief über die Unberechenbarkeit, die menschliche Würde und ästhetische Erfahrung. In: Die Drei, 6/2009
Bodo von Plato: Man kann nicht zweimal in denselben Fluss steigen. In: Info3, Infoseiten Anthroposophie, Frühjahr 2008
Bodo von Plato: Esoterische Entwicklung – Verehrung und Treue. Von der Wandlung unverzichtbarer Qualitäten für eine spirituelle Kultur. In: Was in der anthroposophischen Gesellschaft vorgeht, Nr. 1-2, 2005
Bodo von Plato: Ohne individuelle Erkenntnisleistung keine wertefundierte und menschenwürdige Zukunft. In: Flensburger Hefte, Werte – Was bestimmt unser Tun und Lassen?, Heft 83, 2003/2004
Bodo von Plato: Von Aufmerksamkeit, Verantwortung und aktivem Innehalten. In: Die Drei, 7/2002
Bodo von Plato: Von der Kraft freier Verhältnissetzung – Selbstbestimmung und anthroposophische Bewegung im 20. Jahrhundert. In: Dei Drei, 10/2000
Idee und spirituelle Praxis der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft – Goetheanum
Bald 100 Jahre nach ihrer Gründung ist die «Freie Hochschule für Geisteswissenschaft – Goetheanum» in vielfacher Hinsicht herausgefordert. Sie steht in einer Tradition, die die Ansprüche, die mit ihrer Gründung verbunden sind, kaum einlösen kann und in einem Erneuerungsversuch, der den gewachsenen zivilisatorischen Fragen, denen sie sich verpflichtet fühlt, nur in Ansätzen beikommt. Das Forschungsprojekt fragt nach den Notwendigkeiten historischer Kontinuität und möglichen Wandlungen unter den Prämissen der heutigen Zeit.
Publikationen:
Bodo von Plato: Erkenntnis ist Teilnahme – Konturen einer freien Hochschule für Geisteswissenschaft, in: Das Goetheanum Nr. 21, 2019
Bodo von Plato, Robin Schmidt: Goetheanum – École libre de science de l’esprit. Idée et pratique spirituelle aujourd’hui (Goetheanum – Freie Hochschule für Geisteswissenschaft – Idee und spirituelle Praxis heute), Yverdon-les-Bains, 2014
Bodo von Plato (Hg.): Die Freie Hochschule für Geisteswissenschaft Goetheanum – Zur Orientierung und Einführung, Dornach, 2008
Bodo von Plato: Die Freie Hochschule für Geisteswissenschaft und die anthroposophische Bewegung, in: Die Freie Hochschule für Geisteswissenschaft Goetheanum – Zur Orientierung und Einführung, Dornach, 2008
Bodo von Plato: Zeitgeist und Entwicklungsfragen, ebd., Dornach, 2008
Bodo von Plato, Shelley Sacks, Wolfgang Zumdick (Hg.): Exchange Values – Bilder unsichtbarer Leben, Wangen 2007
Rudolf Steiners Beziehungen zu Esoterik und Theosophie vor 1902
Dieses Projekt untersucht die Geschichte der Theosophie im 19. Jahrhundert, insofern sie zum Verständnis der Entwicklung der Anthroposophie beitragen kann. Dazu gehören Steiners Beziehungen zu Theosophen im 19. Jahrhundert, seine Positionierung im damaligen esoterischen Diskurs, sowie eine historische Rekonstruktion der Jahre 1900-1902 im deutschen theosophischen Umfeld bis zu Steiners Wahl als Generalsekretär der deutschen Sektion der Theosophical Society. Die Untersuchung versucht so auch das theosophische Erbe der Anthroposophie zu fassen, das bis in die Gegenwart reicht.
Publikationen:
Robin Schmidt: Rudolf Steiner und die Anfänge der Theosophie. «… eine ehrliche Sehnsucht nach der geistigen Welt …», Rudolf Steiner-Verlag, Basel/Dornach 2010
Akademische und anthroposophische Esoterikforschung
Das Projekt untersucht die im Laufe des ersten Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts etablierte universitäre Esoterikforschung, ihre Paradigmen und Gegenstände und den Diskurs um ihre methodische Verortung zwischen Religionswissenschaft und Kulturgeschichte sowie mögliche Bezugspunkte zur Anthroposophie. Die entstandenen Buchbeiträge und Artikel zeigen neben neu gewonnenen historischen Perspektiven auf die Geschichte der Anthroposophie auch die Komplementarität akademischer und anthroposophischer Perspektiven auf.
Publikationen:
Robin Schmidt: Anthroposophie – eine Übersicht zu ihrer Geschichte von 1900-2000, in: Uhlenhoff, Rahel: Anthroposophie in Geschichte und Gegenwart, Berlin 2011. (auch im Separatdruck erhältlich)
Robin Schmidt: Anthroposophie und akademische Esoterikforschung. Probleme – Paradigmen – Perspektiven. In: Dietz, Karl-Martin(Hg.): Esoterik verstehen. Anthroposophische und akademische Esoterikforschung, Stuttgart 2008
Robin Schmidt: Akademische Esoterikforschung und Anthroposophie. Perspektiven eines Paradigmenwechsels. In: Die Drei, März 2008
Robin Schmidt: Rezension zu: Helmut Zander: Anthroposophie in Deutschland. In: H-Soz-u-Kult, 2007-4-106
Anthroposophie im 20. Jahrhundert. Ein Kulturimpuls in biografischen Porträts
Das Projekt versucht eine umfassende Erforschung und Darstellung der Geschichte der Anthroposophie im 20. Jahrhundert durch Biographien. Seit Anfang der 1990er Jahre werden eine systematische Sammlung von Lebensdaten zu heute über 35.000 Personen, eine Quellen- und Werkbibliographie und biographische Portraits erstellt, seit 2003 eine Internetseite mit Recherchefunktion betrieben. 2003 erschien in Zusammenarbeit mit 400 Autorinnen und Autoren «Anthroposophie im 20. Jahrhundert. Ein Kulturimpuls in biografischen Porträts», herausgegeben von Bodo v. Plato.
Publikationen:
Bodo von Plato (Hg.): Anthroposophie im 20. Jahrhundert. Ein Kulturimpuls in biografischen Porträts. Verlag am Goetheanum, Dornach 2003
biografien.kulturimpuls.org
Entwicklungsgeschichte der anthroposophischen Heilpädagogik und Sozialtherapie im 20. Jahrhundert
Das Forschungsprojekt arbeitete im Rahmen der «Forschungsstelle Kulturimpuls» zwischen 1998 und 2002 mit finanzieller Unterstützung der Leopold Klinge-Stiftung an einer symptomatischen Gesamtschau zur Entwicklungsgeschichte der anthroposophischen Heilpädagogik und Sozialtherapie von ihren Anfängen bis in die Gegenwart. Es wurde später unter der Leitung von Rüdiger Grimm weitergeführt und neben einzelnen Artikeln erschien die Buchpublikation 2013 . Ausserdem wurde mit der Publikation «Lebensbilder bedeutender Heilpädagogen und Heilpädagoginnen im 20. Jahrhundert» erstmals die Entstehung einer heilpädagogischen Bewegung als Phänomen des 20. Jahrhunderts vorgestellt.
Publikationen:
Maximilian Buchka, Rüdiger Grimm, Ferdinand Klein: Lebensbilder bedeutender Heilpädagoginnen und Heilpädagogen des 20. Jahrhunderts. Ernst Reinhardt Verlag, München 2002
Die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise im 20. Jahrhundert
Das Forschungsprojekt erarbeitete zwischen 1995 und 2001 unter der Leitung von Herbert H. Koepf und Bodo von Plato eine Entwicklungsgeschichte der biologisch-dynamischen Landwirtschaft von ihren Anfängen bis zum Ende des 20. Jahrhunderts und wurde 2001 publiziert.
Publikationen:
Herbert H. Koepf, Bodo von Plato: Die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise im 20. Jahrhundert. Die Entwicklungsgeschichte der biologisch-dynamischen Landwirtschaft im 20. Jahrhundert. Verlag am Goetheanum, Dornach 2001
Die anthroposophische Jugend- und Studentenarbeit in den Jahren 1920-1931
Diese Studie untersuchte den Zusammenhang der europäischen Jugend- und Wandervogelbewegung mit der Entstehung und Entwicklung einer organisierten anthroposophischen Jugend- und Studentenarbeit in den 1920er Jahren und wurde von Christiane Haid 2001 veröffentlicht.
Publikationen:
Christiane Haid: Auf der Suche nach dem Menschen. Die anthroposophische Jugend- und Studentenarbeit in den Jahren 1920-1931. Verlag am Goetheanum, Dornach 2001
Die internationale Entfaltung der Waldorfschulidee und -praxis im 20. Jahrhundert
Die Entfaltung der anthroposophischen Pädagogik wurde im Laufe des 20. Jahrhunderts in wachsendem Masse durch eine internationale Dimension geprägt. Voraussetzungen, Situationen und Herausforderungen in einzelnen Ländern und Kontinenten werden in dieser Studie untersucht und 2001 in dem Katalog „Waldorf-Pädagogik weltweit“ von Uwe Werner und Bodo von Plato publiziert.
Publikationen:
Bodo von Plato: Das eigene Gewissen ist etwas Wunderbares. In: Erziehungskunst, Januar 2010
W.M. Götte: Erfahrungen mit Schulautonomie – Das Beispiel der Freien Waldorfschulen im 20. Jahrhundert. Dissertation 2001
Freunde der Erziehungskunst R. Steiners (Hrsg.): „Waldorf-Pädagogik weltweit“, Berlin 2001
Anthroposophen in der Zeit des Nationalsozialismus
Dieses nach einer Typologie von Christoph Lindenberg und Bodo von Plato angelegte und von der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland finanzierte Forschungsprojekt leistete in den 1990er Jahren die erste umfassende Rekonstruktion der Auseinandersetzung von Anthroposophen und anthroposophischen Einrichtungen mit den nationalsozialistischen Machthabern zwischen 1933 und 1945. Buchpublikation 1999 von Uwe Werner.
Publikationen:
Uwe Werner: Anthroposophen in der Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945). Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 1999
Bodo von Plato: Der Nationalsozialismus und das Janushaupt der Neuzeit. In: Die Drei, 11/1997
Bodo von Plato: Zur anthroposophischen Arbeit in der Zeit des Nationalsozialismus. In: Mitteilungen aus der anthroposophischen Arbeit in Deutschland, Sonderheft Sommer 1995
Grundlagen anthroposophischer Historiographie
Im Rahmen der «Forschungsstelle Kulturimpuls» wurden in den Jahren 1989 bis 2019 laufend Arbeitskreise, Kolloquien und Gespräche zu methodischen und inhaltlichen Fragen eines anthroposophisch orientierten Geschichts- und Gegenwartsverständnisses durchgeführt.
Hervorzuheben sind der „Geschichtskreis“ am Hardenberg Institut zwischen 1990 und 2001 in Heidelberg und die Reihe „Bewusstseinsphänomene der Gegenwart“ zwischen 2004 und 2013 am Goetheanum sowie einige Publikationen.
Publikationen:
Robin Schmidt: Rudolf Steiner. Österreichisches Biografisches Lexikon, 1815-1950. Hg: Österreichische Akademie der Wissenschaften 60. Lieferung, 2008.
«Anthroposophie», Lemma in: Michael Klöcker und Udo Tworuschka (Hrsg.): Handbuch der Religionen. Loseblattwerk, Olzog Verlag München 1997ff., 47. Ergänzungslieferung zum Handbuch März 2016
Robin Schmidt: Glossar. Stichworte zur Geschichte des anthroposophischen Kulturimpulses. In: Plato, Bodo von (Hg.): Anthroposophie im 20. Jahrhundert. Ein Kulturimpuls in biografischen Porträts, Dornach 2003
Uwe Werner: Elisabeth Vreede, Sonderheft der Mitteilungen aus dem anthroposophischen Leben in der Schweiz. Weihnachten 2003
Bodo von Plato / Werner, Uwe: Guenther Wachsmuth (1893-1963), Sonderheft der Mitteilungen aus dem anthroposophischen Leben in Schweiz. Weihnachten 2000
Bodo von Plato: Von der Kraft freier Verhältnissetzung. Selbstbestimmung und anthroposophische Bewegung im 20. Jahrhundert. In: Die Drei, Oktober 2000. Auch in: Människobilder, Nr. 2, 2001 (Schweden) und in: Nouvelles (Frankreich).
Bodo von Plato: Gegenwart in Vergangenheit und Zukunft. Von Möglichkeiten und Folgen entwicklungsgeschichtlichen Denkens. In: Das Goetheanum, Nr. 16, 2000
Bodo von Plato: Vom Erwachen an der Geschichte der anthroposophischen Bewegung und Gesellschaft. In: Rundbrief für die Mitarbeiter der Medizinischen Sektion, Michaeli 1999, No. 37 Auch in: The Golden Blade, 53rd Edition, 2001
Bodo von Plato: Vom Parallelismus einiger Entwicklungsmomente im zwanzigsten Jahrhundert und in der anthroposophischen Bewegung. In: Gegenwart, Nr. 6, 1999
Bodo von Plato: Vom Wiederaufbau zum Dialog. Zur Entwicklung und Kulturwirksamkeit anthroposophischer Arbeit in den vergangenen fünfzig Jahren. In: Almanach 1997. Fünfzig Jahre Verlag Freies Geistesleben
Götz Deimann (Hg.): Die anthroposophischen Zeitschriften von 1903 bis 1985. Bibliographie und Lebensbilder. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1987
Bodo von Plato: Zur Entwicklung der Anthroposophischen Gesellschaft. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1986
Bewusstseinswissenschaft und Consciousness Science
Das Projekt untersucht den Zusammenhang der Bewusstseinswissenschaft am Ende des 19. Jahrhunderts mit der entstehenden Consciousness Science am Ende des 20. Jahrhunderts und gibt zusammenfassenden Einblick in Problemstellung und Methoden der aktuellen Hirn- und Bewusstseinsforschung. Dissertation.
Publikationen:
Urs Pohlman: Bewusstseinswissenschaft und Consciousness Science – Historische und aktuelle Aspekte der Bewusstseinsforschung in Philosophie und Neurowissenschaften. Dissertation 2001
Forschungskontexte 1989-2019
Die im Stiftungszusammenhang gegründete «Forschungsstelle Kulturimpuls» arbeitete zwischen 1989 und 2019 zunächst mit Sitz am «Friedrich von Hardenberg Institut für Kulturwissenschaften» in Heidelberg und ab 2003 am Goetheanum in Dornach.
Zu Beginn hat sie die Geschichte und Gegenwart der Anthroposophie als „Kulturimpuls“ kritisch erforscht und sich mit den Ergebnissen in den Diskurs eingebracht. Ausgangspunkt der Forschungen der 1990er Jahre war die Frage, weshalb die ursprünglich offene und weltorientierte Idee der Anthroposophie im Verlauf des 20. Jahrhunderts zu Lebensformen anthroposophischer Arbeit geführt hat, die weder in einem angemessenen Verhältnis zu den Erwartungen stehen, die an die Anthroposophie gestellt werden, noch zu den Ansprüchen, die von Anthroposophen gemacht werden.
Der ursprünglich kompendienartige Entwurf einer Geschichte der Anthroposophie im 20. Jahrhundert hat sich seit Beginn der Forschungen vor über 30 Jahren sehr differenziert. Am Anfang stand eine knappe Monographie über die Geschichte der Anthroposophischen Gesellschaft, der vielfältige kleinere und grössere Vorhaben, Projekte und Studien folgten.
Meilensteine der Forschung waren die Erstellung einer Chronik-Datenbank der anthroposophischen Bewegung, der Aufbau von Dokumentationen zu Personen und Institutionen und der Erarbeitung von entwicklungsorientierten Forschungsmethoden, die dem Gegenstand entsprechen. Wichtige Publikationen waren u. a. eine Geschichte der Anthroposophie im Nationalsozialismus, eine Geschichte der biologisch-dynamischen Landwirtschaft und eine Gesamtschau der Geschichte durch Biographien von Menschen, die Anthroposophie im 20. Jahrhundert realisiert haben.
Mit der verstärkt einsetzenden universitären Forschung zur Geschichte der Anthroposophie und einem wachsenden historischen Bewusstsein in der anthroposophischen Bewegung hat sich die «Forschungsstelle Kulturimpuls» ab 2004 vermehrt gegenwärtigen Problemen gestellt und versucht zu verstehen, wo im Werk Rudolf Steiners und in der Geschichte der Anthroposophie Möglichkeiten und Hemmnisse liegen. Wichtige Ergebnisse brachten die Untersuchung des theosophischen Erbes der Anthroposophie, die Auseinandersetzung mit der neu entstandenen akademischen Esoterikforschung und eine erneute Untersuchung des Werks und Lebens Steiners zu der Frage, welche Motive darin für die Gegenwart produktiv erscheinen.
Die Projekte der letzten 10 Jahre suchten aus den Forschungsergebnissen positive Beiträge zu einer menschlicheren Kultur der Gegenwart zu machen. In den Mittelpunkt der Forschung rückte zunehmend die Frage nach Qualitäten und Lebensbedingungen des Menschlichen im frühen 21. Jahrhundert. Der Befragung einer digital fundierten Lebenswelt kommt dabei besondere Bedeutung zu. Darüber hinaus konzentriert sich die Stiftungsarbeit seit 2019 verstärkt auf ihre allgemeine Satzungsaufgabe: Forschung zu Entwicklungsfragen des Menschlichen. Sie wird gegenwärtig durch die zwei unter „Aktuell“ skizzierten Forschungs- und Aktionsrichtungen in Berlin und Basel realisiert.